Der Heilige Ganges
Erlebnisbericht zur Veranstaltung «Die Personifizierung der Göttin Ganga» aus der Reihe «Reines Wasser» im Sri Sivasubramaniar Tempel in Adliswil
17. März 2016, Denise Perlini-Pfister, Geschäftsstelle Zürcher Forum der Religionen
Am 18. März 2016 begann die diesjährige Reihe «Reines Wasser» mit der Veranstaltung «Der Heilige Ganges: Die Personifizierung der Göttin Ganga» im Srisivasubramaniar Tempel von Adliswil. Der Einladung folgten etwa 30 Gäste, die sich gemäss Programm anhand dem heiligsten der vielen Flüssen Indiens in das Thema «Wasser im Hinduismus» einführen liessen. Zu Beginn der Veranstaltung erzählte Herr Suthakar Parameswaran, Hindu-Vertreter im Zürcher Forum der Religionen, die Geschichte, wie die Göttin Ganga von der fernen Milchstrasse auf die ausgetrocknete und verdorrte Welt niederprasselte und so die Erde fruchtbar machte. Eine entscheidende Rolle in der Erzählung kommt dem Gott Shiva zu, denn ohne seine göttliche Hilfe hätten die enormen Wassermassen der Ganga Zerstörung auf die Erde gebracht. Herr Parameswaran führte darauf die Teilnehmer zur Statue des Gottes Shiva und wies auf die Darstellung des Kopfes hin: Symbolisch angedeutet ist der Moment, in dem die Gottheit mit ihrem Haar die herabstürzenden Wassermassen bändigt. Mit Shiva eng verbunden ist seine Wohnstätte, die Stadt Varanasi. Einmal in Varanasi in den Ganges zu steigen oder sogar dort zu sterben, ist ein Lebensziel vieler Hindus. Herr Parameswaran lieferte viele Erklärungen zu diesen religiösen Vorstellungen und nahm persönlich Stellung dazu. Im Anschluss wohnten die Teilnehmer der allabendlichen Puja bei, in der das Zürcher Leitungswasser durch die Anrufung von sieben Gottheiten zu heiligem Wasser – gleich dem heiligen Wasser des Ganges – verwandelt wird. Bei einem indischen Abendessen kam es zu einem regen Austausch zwischen Veranstaltern und Gästen und der Abend klang bei gutem Essen und vielen Fragen aus.