Krishna – der unbegrenzt Schöne und Reiche
Erlebnisbericht zur Veranstaltung «Krishna – der unbegrenzt Schöne und Reiche. Der Tempelaltar in seiner Pracht» aus der Reihe «Augenweide» im Krishna Tempel Zürich
22. Mai 2022, Celia Gomez, Geschäftsstelle Zürcher Forum der Religionen
In der Eingangshalle des Krishna-Tempels versammeln sich die BesucherInnen, die Schuhe müssen ausgezogen werden. Krishna Premarupa, der Leiter des Tempels, empfängt die Gäste mit Tee. Als Einleitung zur prachtvollen Darstellung Krishnas in der hinduistischen Tradition rezitiert er das Gedicht «Krishna, der unbegrenzt Schöne und Reiche», welches an die Beschreibung Krishnas in der Bhagavad Gita angelehnt ist.
Die Sinne haben in dieser religiösen Tradition eine grosse Bedeutung. Der Tempelbesuch beispielsweise ist eine sinnliche Erfahrung: Alle Sinne kommen mit dem Göttlichen in Berührung und werden im Dienste Gottes eingesetzt. Besonders wichtig sind dabei die Augen, mit welchen die bildliche Gestalt Krishnas betrachtet werden. Im Tempel an der Bergstrasse ist Krishna in fünf verschiedenen Figuren symbolisiert.
Nach dem Abendritual Arati mit Musik, Gesang und Räucherwerk fordert Krishna Premarupa die Besucher auf, den Altar zu beschreiben. Meine Aufmerksamkeit ist auf die grossen Augen der Figuren auf dem Altar gerichtet. Im Holz des Altars sind Pfauen, Elefanten und Lotusblüten eingeschnitzt. Eine Fotoreihe ist am unteren Altarrand zu sehen. Die Bilder zeigen den Gründer der Gemeinschaft, A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada, und seine Lehrer, auch Heilige sind abgebildet. Die verschiedenen Tiersymbole sind auch auf Krishnas Händen und Füssen zu sehen und sind göttliche Attribute. Der Elefant symbolisiert Stärke, der Pfau die Reinheit.
Bei der Betrachtung des Altars kommen viele Fragen auf, die Krishna Premarupa gesammelt zu beantworten versucht. Er erklärt beispielsweise, dass Krishna im Tempel wie ein Gast behandelt wird. Ihm wird Essen dargeboten, ebenso sind Musik und Ritual für ihn bestimmt. Nach der Altarbetrachtung erhalten die BesucherInnen die Gelegenheit Krishnas Schmuck und Kleider zu bewundern.
Bei einem Apéro nach indischer Tradition wird nicht nur das Auge angesprochen. Die selbstgemachten Köstlichkeiten sind für Seh- und Geschmacksinn ein Erlebnis. Im Gespräch miteinander und mit den anwesenden Tempelmitgliedern lassen die BesucherInnen den Abend ausklingen.