Impressionen 2019
Religiöse Mündigkeit
Ist ein Junge dreizehn Jahre alt und ein Mädchen zwölf, geschieht im Judentum ein wichtiger Übergang: der junge Mensch übernimmt die Pflicht, die Gebote der Tora einzuhalten; er oder sie gilt als Erwachsener vor der Gemeinde. «Bar Mizwa» oder «Bat Mizwa» heisst dieses Ritual zum Übergang, hebräisch-aramäische Worte, die übersetzt «Sohn des Gebotes» oder «Tochter des Gebotes» heissen.
Die Beschneidung gemäss türkischer Tradition
Zum Beschneidungsfest wird der Junge wie ein kleiner Sultan oder Prinz gekleidet. Dazu trägt er ein prächtiges Kleid mit Umhang, einen Turban mit Feder und er hält einen Stab als «Sultan-Zepter» in der Hand. Am Fest für seinen Sohn wollte die Schwester eine Prinzessin sein und erhielt ein entsprechendes Festkleid. Die kulturellen Gepflogenheiten und die Art der Feiern variieren sehr.
Die Kunst des Turban-Bindens
In der Regel erhält ein Junge oder Mädchen seinen/ihren ersten Turban etwa im Alter von zwölf Jahren, und zwar vom Bruder der Mutter. Dies geschieht auf eine feierliche Art und Weise im Gurudwara, dem Gotteshaus der Sikhs. Allerdings tragen auch bereits kleine Kinder eine vereinfachte Version eines Turbans. Die Haare werden nicht geschnitten und der Turban hilft, die langen Haare sauber zu halten.
Die Christkatholiken und die Augustinerkirche in Zürich
Die Zugehörigkeit zur christkatholischen Gemeinschaft wird mit den Ritualen der Taufe, Erstkommunion und Firmung bekräftigt: Das Kind kann mit einem Jahr getauft werden, mit sieben bis neun Jahren findet die Erstkommunion statt und mit 15 oder 16 Jahren werden Jugendliche im Rahmen der Firmung als vollwertige Mitglieder in die christkatholische Glaubensgemeinschaft aufgenommen.
Übergangsriten im Buddhismus
Kinder werden von ihren Eltern im Alter von etwa sechs Jahren in ein Kloster gebracht. Bei der Eintrittszeremonie werden dem Novizen und der Novizin die Haare geschnitten, und er oder sie spricht die dreifache Zuflucht zu Buddha, Dharma und Sangha aus. Die Kinder leben im Kloster wie in einem Internat. Sie lernen lesen und schreiben und beschäftigen sich mit den heiligen Texten. Mit 20 Jahren können sie wählen, ob sie ihr Leben als Mönch oder Nonne verbringen wollen.
«Mosaik der Religionen» 2019
Den Fragen, was Religionsgemeinschaften zum Umweltschutz beitragen und welche Aussagen zur Nachhaltigkeit und zur Klimadebatte sie aus religiöser Perspektive machen können, näherte sich die Veranstaltung mit einer Taschenlampenführung durch die Masoala-Halle und bei einem interreligiösen Podiumsgespräch.