Bibelstunde: Apokalypse! Das Buch Offenbarung gelesen und ausgelegt aus jüdischer und christlicher Perspektive
6. November 2023, Ruven Bar Ephraïm, JLG Or Chadasch
Am 6. November versammelten sich rund 15 Personen im reformierten Kirchgemeindehaus Schwamendingen zu einem Vortrag mit dem Titel «Bibelstunde: Apokalypse! Das Buch Offenbarung gelesen und ausgelegt aus jüdischer und christlicher Perspektive». Referenten waren Dr. Richard Breslauer und Dr. Jiří Dvořáček.
Mit Zitaten aus der hebräischen Bibel, dem Buch der Offenbarungen und talmudischer Literatur begründete Dr. Breslauer die These, dass das Buch der Offenbarungen seine Wurzeln in der jüdischen Tradition hat. Verschiedene Themen aus Apokalyptik (göttliche Offenbarung) und Eschatologie (Endzeit) wurden diskutiert.
Auffallend ist, dass Worte und Ausdrücke in der hebräischen Bibel von späteren Bibelbüchern, dem Offenbarungsbuch und der talmudischen Literatur nicht immer auf die gleiche Weise verstanden wurden. Zum Beispiel wird der Ausdruck in Gen 49, 1 «Acharit ha-Jamim – künftige Zeiten» dort als die Zukunft der Söhne Jakobs verstanden. Jesaja (2, 1) hingegen sieht darin die Endzeit der Welt.
Ein anderes Beispiel betrifft das, was im christlichen Buch Offenbarung (20,11-15) als das Jüngste Gericht beschrieben wird. Dabei werden die Menschen verurteilt, je nachdem, was in den Büchern des Lebens über sie niedergeschrieben ist. Der babylonische Talmud (Rosch Haschana 16b) erwähnt ebenfalls drei Bücher, in denen die Taten der Menschen aufgezeichnet werden.
Es entspann sich eine interessante Diskussion zum Beispiel darüber, wie das Konzept des ewigen Lebens zu verstehen ist.