Bilder von Tod und Sterben im Alten Testament und in altorientalischen Mythen
10. November 2022, Barbara Strebel, Fachstelle Integration des Kantons Zürich
Unter dem Motto «Let’s talk about Sterben und Tod» und passend zum Monat November, der in der christlichen Tradition dem Andenken an die Verstorbenen gewidmet ist, lud die Reformierte Kirche in Zürich-Schwamendingen zu einer Auseinandersetzung mit den Bildern ein, die sich die Menschen des Vorderen Orients in früheren Zeiten vom Sterben, dem Tod und einem möglichen Leben danach machten. Anhand von mythologischen Erzählungen aus Babylon, Ägypten und Kanaan sowie von Texten aus dem Alten Testament zeigten die Referenten auf, wie verschieden diese Bilder sein konnten, wie sie sich aber auch in manchem ähnelten und gegenseitig beeinflussten. Ein besonderes Augenmerk legten sie dabei auf die alttestamentliche Darstellung des Totenreiches, Hebräisch «Scheol» genannt, die bewusst in Abgrenzung zu den Jenseitsvorstellungen benachbarter Völker entwickelt wurde, sich aber auch stark von der späteren christlichen Idee eines ewigen Lebens nach dem Tod unterscheidet. Ein gutes Dutzend Personen nahm an der spannenden und lehrreichen Reise durch die Schattenreiche, Unterwelten und Paradiese des alten Orients teil. Als kundige «Reiseleiter» fungierten der reformierte Pfarrer Jiri Dvoracek und der Rabbiner Richard Breslauer, der für die im Programm angekündigte Barbara Kegelmann einsprang.