Vermählungsrituale im orthodoxen Christentum
Erlebnisbericht zur Veranstaltung «Kronen für Braut und Bräutigam» aus der Reihe «Hochzeiten» in der serbisch-orthodoxen Kirche Maria-Entschlafen in Zürich vom 26. August 2020
Bettina Bütikofer, Delegierte der Integrationsförderung der Stadt Zürich
In der glanzvollen Kirche in Schwamendingen werden regelmässig Ehen nach serbisch-orthodoxer Tradition geschlossen. Ein Priester oder der Bischof führt die Trauung der Paare durch und setzt ihnen zur Segnung goldene Kronen auf. Sie symbolisieren die Ewigkeit der Liebe.
Der Einladung zum Anlass des Forums sind trotz Maskenpflicht ein Maximum an Gästen gefolgt. Pater Branimir und Pater Miroslav teilen sich ihre Ausführungen mit dem aus Wien angereisten Bischof Andrej (Bischof der serbisch-orthodoxen Diözese Österreich-Schweiz-Italien) auf. Sie erzählen von den Vorbereitungen einer orthodoxen Eheschliessung und den Gesprächen, welche sie mit den Verlobten führen. Die Liebe sehen sie als grosses Mysterium, das man als Paar immer wieder ergründen muss.
Religiöse Hochzeiten sind nur für Getaufte möglich und für Leute, welche vorher bereits standesamtlich geheiratet haben. Oft heiraten aber auch Paare, welche verschiedenen christlichen Konfessionen angehören. Anwesend ist ein junges Paar, welches in wenigen Tagen interkonfessionell heiraten wird und von ihren Hochzeitsvorbereitungen berichtet. Die Priester Branimir und Miroslav stehen diesen Verbindungen positiv gegenüber und erachten sie als Teil der gesellschaftlichen Realität. Wie alle Migrationskirchen sind sie auch damit konfrontiert, dass die zweite und dritte Generation oft die serbische Sprache nicht mehr ausreichend beherrscht, um den Gottesdiensten folgen zu können. Deshalb ist es nun eine Voraussetzung, dass die hier tätigen Priester sehr gut Deutsch sprechen.
Die Abendveranstaltung wird von einem Teil des Kirchenchors begleitet, welche die Kirche in wunderschöne orthodoxe Melodien taucht. Der Chor und der Kinderchor sind sehr aktiv und treten auch im Ausland auf. Gleich zwei Radiobeiträge (Gekrönte Brautleute, Radio SRF2 «Blickpunkt Religion», und Die serbisch-orthodoxe Hochzeit kennenlernen, Radio SRF1 «Zwischenhalt») berichteten über die Veranstaltung. Dort können Kostproben des Chors gehört werden.