Zeigen des Unzeigbaren
Erlebnisbericht zur Veranstaltung «Die Zwillingsmonstranz aus dem Kloster Muri» aus der Reihe «Augenweide» in der katholischen Kirche St. Peter und Paul
14. März 2014, Christoph Sigrist, Präsident Zürcher Forum der Religionen
Eine grosse Schar von Interessierten trafen sich im Kirchenraum von St. Peter und Paul, um in das Geheimnis des sichtbar Unsichtbaren geführt zu werden. Pfarrer Franz Stampfli und Theologe Martin Conrad verstanden es, in interessanter Weise und mit spannenden Bildern in die Geschichte der Monstranz von Muri einzuführen, die insofern eine ökumenische ist, als ein reformierter Silberschmied aus Schaffhausen damals die Zwillinge gefertigt hat. Eine Monstranz blieb im Klosterschatz von Muri, eine fand den Weg über Rom nach Zürich als Geschenk des Papstes persönlich.
Als reformierten Christen sehr eindrücklich spürte ich den Respekt und die Ehrfurcht vor dieser für mich fremden Art von Frömmigkeit, das Geheimnis des Glaubens nicht habhaft zu machen und doch etwas in den Händen zu halten. Doch die weissen Handschuhe des Trägers zeigen deutlich an, dass nicht mit Unreinheit Reines zu berühren ist. Und der Securitas-Mann auf der Seite machte den Gästen deutlich, dass auch das sichtbar Unsichtbare immer wieder in Gefahr steht, in falsche Hände zu geraten.
Denise Perlini ist ein grossartiger Abend gelungen, wo in liebevoller und fachkundiger Art in eine spezielle Art von katholischer Frömmigkeitspraxis eingeführt wurde, die grossen Respekt eines reformierten Herzens zollt. Die Gastfreundschaft mit anschliessenden Apéro trug das ihre zum rundherum gelungenen Abend bei.