Gerechtigkeit in Christentum und Islam
4. November 2023, Myrta Grubenmann, Generalsekretariat der Direktion der Justiz des Kantons Zürich
Regelmässig laden die Stiftung SERA und verschiedene Kirchen Interessierte in die Pfarrei Maria Lourdes in Zürich-Seebach ein, um dort an sogenannten «interreligiösen Rundtischen» unterschiedliche Themen aus verschiedenen Perspektiven zu diskutieren. Im Rahmen der «Woche der Religionen» luden Dr. Hasan Hatipoğlu, Präsident der Stiftung SERA, und Raffaela Turchi von der reformierten Kirche Hirzenbach ein, an den interreligiösen Rundtischen zum Thema Gerechtigkeit in Christentum und Islam zu diskutieren.
Die Teilnehmenden wurden an diesem verregneten Samstagabend in der gemütlichen Kirche Maria Lourdes herzlich von den Organisator*innen empfangen. Bevor bei Keksen und Früchten an den Tischen diskutiert wurde, hörten die Teilnehmenden zwei kurze Referate. In diesen stellten Raffaela Turchi und Hasan Hatipoğlu vor, was Gerechtigkeit aus christlicher beziehungsweise islamischer Sicht bedeutet. So hält uns Gott aus christlicher Sicht an, unseren Mitmenschen gerecht und mit Liebe zu begegnen und verspricht Gerechtigkeit für alle am Tag des Jüngsten Gerichts. Der Koran trägt uns auf, ehrlich und somit auch gerecht zu sein und uns gegen Ungerechtigkeit zu wehren, uns dagegen auszusprechen oder sie wenigstens zu verurteilen.
An vier Tischen diskutierten die Anwesenden dann auf Deutsch und Englisch, was sie aus den Referaten mitnehmen, was sie berührt hat, was Gerechtigkeit für sie persönlich bedeutet und wie sie im Leben Ungerechtigkeit erfahren. Auch über die Frage, ob eine vollkommen gerechte Welt überhaupt möglich sei, wurde philosophiert und darüber, was nach dem Tod kommt. Insgesamt 18 Personen, die verschiedenen christlichen oder muslimischen Konfessionen oder gar keiner Religionsgemeinschaft angehörten, tauschten sich in drei Diskussionsrunden an verschiedenen Tischen aus, während die zwei ebenfalls anwesenden Kinder im grossen Pfarrsaal spielten.