Sechs Chöre für ein Halleluja! Internationale Kirchen-Musik von orthodox bis Worship
7. November 2023, Cornelia Wilhelm
Am Dienstag, 7. November 2023 liessen sechs Chöre aus orthodoxen Kirchen, Freikirchen und internationalen Gemeinden sowie «canta musica», der Chor aus der offenen Kirche St. Jakob, ihre Loblieder in der Predigerkirche Zürich erklingen.
Mit hineingenommen wurden die rund 170 Gäste gleich zu Beginn mit einem einstimmigen, aus vielen Kehlen gesungenen Halleluja (syrisch, orthodox), welches wie ein lebendes Klanggewebe den hohen Kirchenraum füllte. Die Präsidentin des Vorstandes der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen im Kanton Zürich (AGCK ZH), Bettina Lichtler, welche die Choreografie zum Auftakt souverän anführte, leitete mit ansteckender Freude durch den Abend. Sie nahm das Publikum mit in die Fülle der Arten des Lobes, welche in der Kirchenlandschaft zu finden ist. Sie betonte gemeinsamen Austausch im vielfältigen Nebeneinander. Im Buch der Psalmen finde sich dieses verbindende Lob Gottes, der Quelle und Ziel des Lebens sei.
Mal andächtig meditativ, mal sprudelnde Freude, Melodien aus mittelalterlicher wie neuerer Zeit: die Vielfalt war gross. Die Chöre wurden jeweils mit Interviews durch Bettina Lichtler und Klaus Gross (Vorstand christkatholische Kirche und im Vorstand der AGCK) kurz vorgestellt und so erhielt man einen Einblick in die unterschiedlichen Arten, Gottesdienst zu feiern.
Die einen Chöre bestanden aus etwa 40 Personen, andere waren kleiner. Den Gesang eines Hymnus aus altägyptischer Zeit, welcher bei speziellen Anlässen gesungen wird, z.B. in der Karwoche, trugen fünf junge Männer vor. Einer begleitete den Hymnus mit Zimbeln, welche die Atmosphäre zusätzlich prägten.
Eine andere Klangnuance brachte der Chor «canta musica» der reformierten Citykirche St. Jakob ein. Sacha Rüegg, Leiter und auch Komponist der drei Lieder mit Texten von Kurt Marti, erwähnte das Widerständige in den Liedern. Die vertonte Lyrik, präzise und pointiert, forderte zum Nachdenken auf.
Die Mitglieder des «Chorale de la Sainte Famille» (Mission catholique de langue française) haben Wurzeln in verschiedenen Ländern Afrikas: Togo, Mauritius, Tschad, Kongo und anderen. Der rhythmische, mitreissende Gesang brachte Farbe und Wärme in die Kirche: «Wenn ich um mich blicke, sehe ich deine Werke, wie könnte ich dich nicht loben, Herr Jesus». Die Lieder seien oft auch mündliche Überlieferungen, uralte Traditionen, von Generation zu Generation weitergegeben. Trotz engagierten Einsatzes gelang es der Leiterin und Vorsängerin nicht ganz, die Zuhörenden aus den Bänken zu reissen.
Der reichhaltige Abend wurde abgerundet mit gemütlichem Austausch bei einem Apéro.